Nordhausen und Erdenet/Mongolei – Als stark vom Bergbau geprägtes Unternehmen hat Schachtbau nicht nur jahrzehntelange Expertise im Bergbau, sondern auch in der Schweißtechnik: Seit 30 Jahren verfügt das Unternehmen über eine unternehmensinterne Schweißtechnische Kursstätte. Dieses Know-how, aber auch eine nicht unerhebliche Anzahl von Maschinen, möchte Schachtbau in das Projekt „Aufbau einer international anerkannten Aus- und Fortbildung im Schweißen in der Mongolei“ einbringen, welches von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführt und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird. Kooperationspartner sind neben der SCHACHTBAU NORDHAUSEN GmbH auch die mongolische Firma Hasu Megawatt LLC und die Hochschule EIT der ERDENET MINING CORPORATION SOE, die zusammen mit der GIZ die Initiative developpp bilden.
Ziel dieser gemeinschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit ist es, die Schweißerausbildung in der Mongolei vom bisherigen nationalen Standard auf einen international anerkannten Standard anzuheben. Konkret bedeutet dies, Unterstützung beim Aufbau einer schweißtechnischen Kursstätte, die Qualifizierung von Schweißlehrern - sogenannten Schweißwerkmeistern - sowie den Aufbau einer nationalen Prüfstelle nach ISO-Standard in der Mongolei.
Dazu begann Burkhard Senk, Leiter der Schachtbau-werkseigenen Produktionskontrolle und Schweißaufsicht, im Sommer 2020 mit der Auswahl von zehn neu zu liefernden Schweißgeräten der Firma EWM für verschiedene Schweißverfahren. Vor dem Versand in die Mongolei im Dezember 2020 wurden die Geräte zunächst am Standort in Nordhausen auf Qualität und Funktionalität geprüft. Zudem ergab sich die Möglichkeit, Lüftungstechnik und weitere Gerätetechnik einer DVS-Kursstätte in Kleve zu erhalten. In der Mongolei wird damit die Kursstätte, welche in der Technologischen Hochschule EiT in Erdenet angesiedelt ist, ausgestattet.
Vor Ort werden so die Ausbilder zu Schweißlehrern qualifiziert, so dass diese anschließend die Schweißer in den einzelnen Ausbildungsstätten standardisiert schulen und zu einem Abschluss mit international anerkannter Prüfungsbescheinigung führen können. Die Betreuung der Schweißlehrerausbildung und die Abnahme der Schweißerprüfungen erfolgen vorerst durch die SLV Halle. Der Beruf des mongolischen Schweißers kann sich dadurch auf internationaler Ebene etablieren.
Knapp zwei Jahre hat die Umsetzung seither gedauert. Am 10. Mai wurde in feierlichem Rahmen in Anwesenheit der Vertreter aller Kooperationspartner sowie Vertretern der deutschen Botschaft und des mongolischen Ministeriums für Wirtschaft die Schweißtechnische Kursstätte in Erdenet offiziell eröffnet.
Zusammen mit den durch Schachtbau finanzierten und den organisierten Geräten aus Kleve konnten in der Kursstätte insgesamt 16 Schweißkabinen für die Schweißverfahren Elektrodehand-, Metallaktivgas-, Metallinertgas- und Wolframinertgasschweißen eingerichtet werden. Eine weitere Kabine wurde mit Gerätetechnik für das Plasmaschneiden ausgestattet.
Nach der Eröffnung der Kursstätte wurde in einem 60 km entferntem Camp eine gemeinsame Projekttagung abgehalten. Dort wurden das weitere Vorgehen im Projekt, aber auch die Einrichtung des Prüflabors des Kooperationspartners Hasu Megawatt in Ulaanbaatar präsentiert und diskutiert. Zudem wurden weitere Projektmaßnahmen zur Ausbildung der Schweißlehrer und den im Sommer in Nordhausen und Halle anstehenden Erfahrungsaustausch der neu ausgebildeten Schweißlehrer besprochen. Anschließend folgten die Teilnehmer der Einladung in die „schönste traditionelle Jurte des Landes“, wo in der traditionellen landestypischen Festkleidung gefeiert wurde, denn kurz zuvor hatte die Projektkoordinatorin Frau Gurina die Verlängerung des Projektes bis Ende des Jahres verkündet.