Beverungen - Am 7. Mai um 17 Uhr wurde der Brückenneubau über die Weser zwischen Beverungen und Lauenförde, der die Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen verbindet, quer in seine endgültige Position verschoben. Zusammen mit der Firma Echterhoff GmbH & Co. KG realisierte die SCHACHTBAU NORDHAUSEN Stahlbau GmbH den 4.000 t schweren Ersatzneubau und zog das Bauwerk am Verschubtag mit sechs sogenannten Litzenhebern auf die sechs neuen Unterbauten, die aus zwei Widerlagern und vier Pfeilern bestehen. Dazu war eine Gesamtzugkraft von 4.000 kN nötig. Die hydraulisch arbeitenden Litzenheber an den Unterbauten zogen mittels hochfester Litzen den Brückenüberbau über eine Verschubbahn in die geplante Position. Eine Spezialfirma aus der Schweiz begleitete diese Aktion. Mit einer Verschubgeschwindigkeit von etwa 1 bis 2 m pro Stunde ging das Bauwerk auf die 18 m lange Reise flussabwärts. Damit der Überbau möglichst reibungslos über die Verschubbahn gleiten konnte, wurden unter den zwölf Auflagerpunkten sogenannte Schlitten montiert. Stahlbleche mit hochfesten, gleitfähigen Teflonplatten verringerten die Zugkraft durch die Litzenheber auf ca. 400 t. Stück für Stück wurden die Stahlbleche mit den Teflonplatten unter die Kufen der Schlitten gelegt. An den zwölf Schlitten kontrollierten Mitarbeiter zusätzlich den „Verschubvorgang“. Immer wieder musste die Lage der Brücke durch Kontrollmessungen geprüft werden. Bei kleinsten Unregelmäßigkeiten wurde der Vorgang sofort gestoppt und nachjustiert. Aufgrund der bereits betonierten Fahrbahnplatte war das Verschubgewicht mit 4.000 t außergewöhnlich hoch und überschritt das ansonsten für Schachtbau übliche Verschubgewicht um ein Vielfaches. Als die Brücke am Nachmittag ihre Endposition erreicht hatte, war das gesamte Team erleichtert und stolz. Doch für die Mitarbeiter von Echterhoff und Schachtbau Nordhausen war die Arbeit damit noch nicht beendet: Gleitschlitten, Verschubbahn und Behelfspfeiler mussten demontiert, Lager und Fahrbahnübergänge eingebaut und der Fahrbahnbelag aufgebracht werden. Bis die Anschlussarbeiten endgültig abgeschlossen wurden und der Verkehr über das neue Bauwerk rollen konnte, wurde ein temporärer Fußgängerweg angebracht. Am 15. Mai wurde die Sperrung der Brücke dann schließlich aufgehoben und das Brückenbauwerk zunächst für Fußgänger freigegeben, bevor im August auch der Autoverkehr wieder rollen kann.