Nordhausen – In dieser Woche erhielt die SCHACHTBAU NORDHAUSEN GmbH von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) den Zuschlag für das Bauvorhaben „Errichtung Förderturm Schachtförderanlage Konrad 2“.
In einem über ein Jahr andauernden Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb setzte sich die SCHACHTBAU NORDHAUSEN GmbH letztlich mit dem besten Projektkonzept zum Bau des Förderturms durch. Das als funktionales Bauvorhaben ausgeschriebene Projekt umfasst die Planung und Ausführung eines Förderturms mit einer Grundfläche von 20 m x 23 m und einer Außenhöhe von 42 m. Das aus einem 1.200 t schweren Stahlfachwerk bestehende Gebäude wird derart konzipiert, dass während der Betriebsphase auftretende Bodensenkungen mittels hydraulischer Pressen ausgeglichen werden können und der Turm so immer exakt in Waage stehen kann. Der Förderturm stellt das Herzstück des zukünftigen Endlagers Schacht Konrad dar, über welchen nach seiner geplanten Fertigstellung im Jahr 2027 schwach- und mittelradioaktive Stoffe nach untertage verbracht werden sollen.
Neben der Lieferung und Fertigung der stählernen Tragkonstruktion umfasst der Auftrag die Erstellung der kompletten baulichen Hülle inklusive Dach und Fassade sowie der dazugehörigen Befahrungsanlage. Im Inneren erhält das Gebäude einen 40 m hohen Treppen- und Aufzugschacht mit integriertem Medienkanal sowie eine Elektro- und Maschinenbühne, auf der die Fördermaschine positioniert wird, welche später die Transportgebinde mit den radioaktiven Abfallstoffen nach untertage befördert.
Der Auftrag umfasst weiterhin die Planung und Installation der lufttechnischen Anlagen, der gesamten Elektrik, der Niederschlagswasser- und der Kontrollbereichswasser-entsorgungsanlagen sowie der Blitzschutzanlage. Aufgrund seiner besonderen Bedeutung werden an den Brandschutz des Förderturmes höchste Anforderungen gestellt, sodass die Planung und Ausführung der Brandschutzmaßnahmen einen großen Stellenwert beim Bau des Gebäudes besitzen. Auch dieses Gewerk wird von Schachtbau, in Kooperation mit externen Fachplanern, konzipiert sowie später in der Ausführung umgesetzt.
Der von Geschäftsführer Michael Seifert unterzeichnete Vertrag zur Errichtung des auf ca. drei Jahre angelegten Baus, dem eine dreijährige Planungsphase vorgeschaltet ist, besitzt ein Auftragsvolumen von über 40 Millionen Euro. Damit ist dieses Bauvorhaben einer der größten Einzelaufträge in der jüngeren Schachtbaugeschichte. Bei einem aktuellen Auftragsbestand von 175 Mio. Euro blickt der Geschäftsführer trotz der momentanen Situation sehr zuversichtlich nach vorn.