Wettelrode – Seit dem 21.Februar kommt es im Röhrigschacht des Besucherbergwerks Wettelrode zu verstärkten und massiven Wassereinbrüchen in die Strecke, sodass das Bergwerk für den touristischen Betrieb geschlossen und sofortige Maßnahmen der Notwasserhaltung eingeleitet werden mussten. Matthias Grünberg, Leiter der Rosenstadt GmbH, die das Besucherbergwerk betreibt, spricht von einer in diesem Maße nie vorgekommenen Situation. Untertage sorgen heftige Wassereinflüsse aus First und Stoß für einen ständig steigenden Wasserpegel. Anfang März stand dieser bereits kniehoch.
Mit circa 150 Kubikmeter Wasser pro Stunde wurde zunächst die doppelte Wassermenge gegenüber dem Normalbetrieb über ein fest installiertes Pumpensystem von der 1. Sohle des Röhrigschachtes in den 120 Meter höher gelegenen Segen-Gottes-Stollen gehoben. Von dort aus erfolgt die Ableitung in den Helme-Zufluss Gonna.
Da der enorme Wasserandrang trotz erhöhter Pumpleistungen dennoch nicht zu beherrschen war, wurden durch die Lausitzer- und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) zusätzliche Pumpanlagen angefordert. Unmittelbar nach der Erstbefahrung des Schachtes durch Danny Bodenstab, Schachtbau-Geschäftsbereichsleiter Bergbau und Anlagentechnik, am 28. Februar kamen daher Schachtbauer und leistungsstärkere Pumpen zum Einsatz. Zusammen mit dieser zusätzlichen Pumpanlage samt Steigleitungen im Schacht, die in den Pumpensumpf auf der 1. Sohle eingehangen wurden, konnte die Gesamtpumpleistung auf mehr als drei Kubikmeter Wasser pro Minute erhöht werden.
In den nächsten Wochen unterstützt Schachtbau die LMBV vor Ort weiter mit Personal und Ausrüstung, um die akute Gefahr eines schnellen Wasseranstiegs und das damit verbundene Risiko eines Stromausfalles und schnellen Absaufens des Bergwerks zu verhindern. Das Besucherbergwerk in Wettelrode bleibt bis auf Weiteres geschlossen.