Rüdesheim – In Rüdesheim am Rhein wird die Eisenbahnüberführung über die Bundesstraße B42 erneuert. Im Dezember 2019 erteilte die DB Netz AG der SCHACHTBAU NORDHAUSEN Stahlbau GmbH und ihren zwei ARGE-Partnern – der Himmel und Papesch Bauunternehmung GmbH & Co. KG sowie der Stutz GmbH Tief und Straßenbau – den Auftrag zur Planung, Fertigung und Montage inklusive Einfahren des Stahlüberbaus in die Endlage für die Eisenbahnüberführung Rüdesheim.

Der mehr als 1.000 t schwere Stahlüberbau wurde unter der Leitung von Matthias Roeder als einfeldriger, zweigleisiger Stabbogenüberbau errichtet. Die Stabbogenbrücke besteht aus einer orthotropen Fahrbahnplatte, Querträgern als Doppel-TTräger, dem Endquer- und dem Versteifungsträger sowie dem Portalriegel als Hohlkastenprofil.

Die Hänger sind als Flachstahl ausgebildet. Die Gehwege mit integrierten Kabelkanälen werden außen an den Hauptträgern angebracht. Der Überbau wurde auf dem 400 m entfernten Vormontageplatz angeliefert und von Februar bis August dieses Jahres montiert. Vom 16. bis 29. August erfolgte dann eine Totalsperrung der Bahnstrecke, um das neue Brückenbauwerk einzufahren. In diesem Zeitraum wurden zunächst die vorhandene Brücke abgerissen und Gleise zurückgebaut, eine Zufahrt hergestellt, Widerlager eingeschoben und umfangreiche Erdarbeiten durchgeführt.

Anschließend konnte der Stahlüberbau in die Endlage eingefahren werden: Mittels sogenannter Self-Propelled Modular Transporter (SPMT) wurde er auf der Gleisanlage bis zum Widerlager gefahren, zwischen den Widerlagern ebenfalls auf SPMT übernommen und in Endlage gefahren. Unmittelbar danach erfolgte der Einbau der Lager, Übergangskonstruktionen, Schotter und Gleise, sodass der Bahnverkehr planmäßig nach der Inbetriebnahme am 29. August wieder rollen konnte.

​​​​​​​Aktuell hat SBN Stahlbau insgesamt sieben Stahlbauprojekte für die Deutsche Bahn in ihren Auftragsbüchern.