Aus- und Vorrichtung im Kalksteinbergwerk "Mähringer Berg" in Ulm

Gegenstand dieses Projektes war die Fertigstellung der Aus- und Vorrichtungsarbeiten am neuen, untertägigen Kalkbergwerk »Mähringer Berg«.

In den Jahren 2000 und 2001 wurden 190 m Hauptstrecke, 60 m Begleitstrecke und ein 28 m langer Querschlag zwischen beiden Strecken aufgefahren. Die Sohle der Begleitstrecke lag dabei ca. 4,5 m oberhalb der Sohle der Hauptstrecke. Die Erschließung folgte dem geplanten Abbau im Pfeilerbauverfahren.

Der Zugang zu den Abbauen erfolgt über die Begleitstrecke, von deren Sohlniveau die Abbaue durch Strossen aufgefahren werden. Die Abbaue haben eine Höhe von 10 m und sparen im Abstand von 8 m Pfeiler mit einem Querschnitt von 10 × 10 m aus. Die Auffahrungen erfolgten mittels Bohren und Sprengen. Das vorgesehene Bohr- und Sprengschema wurde im Vorfeld durch Sprengversuche optimiert und im Laufe des Vortriebs weiter angepaßt, um die Anforderungen von Auftraggeber und Auftragnehmer in Einklang zu bringen. Waren für die ARGE große Abschlagslängen und ein geringer Sprengstoffverbrauch maßgebend, legte der Auftraggeber Wert auf die große Stückigkeit des Haufwerkes, um dieses direkt verwerten zu können. Da man bei den bisherigen Auffahrungen im neuen Abbaufeld ausschließlich sehr standfestes Gebirge angetroffen hatte, sah der Auftrag ursprünglich auch keinen Ausbau für die Herstellung der Band- und Begleitstrecke vor. Während des Vortriebes wurden jedoch in beiden Strecken immer wieder tiefgreifende, lehmgefüllte Klüfte angefahren, die eine aktive Sicherung erforderlich machten.
Diese wurde mit örtlich angepaßten Kombinationen aus Spritzbeton, Baustahlmatten und 1,5 m langen Swellex-Ankern realisiert.

Der beim Vortrieb eingesetzte Gerätepark umfaßte im einzelnen die Fahrzeuge: 1 Bohrwagen Atlas Copco AC Rocket Boomer 352 (2-armig mit Korb), 1 Radlader Komatsu WAV 470 mit 4 m³ Schaufel, 2 Mulden TEREX TA 30 mit 17,5 m³ Muldeninhalt, 1 Tunnel-Lade-und Beraubebagger Schaeff TEREX ITC 312 H3, 1 Merlo (Bühnen- und Transportfahrzeug) und zwei Transporter T4 (Sprengstoffund Befahrungsfahrzeuge).

Die Arbeiten wurden als Parallelvortrieb in Haupt- und Nebenstrecke gleichzeitig organisiert, wobei eine Leistung von 3 bis 3,5 Abschlägen pro Tag erreicht wurde.

Nach erfolgreichem Durchschlag führte die ARGE noch weitere, zusätzliche Aufträge aus, wodurch sich ursprünglich vorgesehene Bauzeit von 10 Monaten auf insgesamt 18 Monate verlängerte.