Teufe und Neuauffahrung


Sanierung Schacht »Halle« u. Auffahrung zw. Grubenfeldern Angersdorf u. Teutschenthal

Sanierung und Umrüstung des Schachtes »Halle« und Auffahrung einer Verbindungsstrecke
zwischen den Grubenfeldern Angersdorf und Teutschenthal

Das ehemalige Kali- und Steinsalzrevier liegt westlich der Stadt Halle in Sachsen-Anhalt und besteht aus den Grubenfeldern Teuschenthal, Angersdorf und Salzmünde. Die Abbaue der Gruben Teuschenthal und Angersdorf erstrecken sich in einem weit geschwungenen Bogen von ca. 10 km Länge und 2 km Breite von Angersdorf bis zur Bundesstraße B80 am Abzweig Teutschenthal Bahnhof.

Der Bergbau in diesem Revier begann bereits 1905 und wurde 1982 aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Seit 1992 betreibt die Grube Teuschenthal Sicherungs GmbH & Co. KG (GTS) die Grube als Versatzbergwerk und verbindet dabei die notwendige Verfüllung der offenen Hohlräume mit der Einlagerung industrieller Abfallstoffe.

Zur Absicherung des weiteren Verwahrungsbetriebes mußte eine Verbindungsstrecke zwischen beiden Grubenfeldern Angersdorf und Teutschenthal aufgefahren und der Schacht »Halle« saniert und umgerüstet werden. Die Abwetter der Grube Teutschenthal wurden ursprünglich über eine Wetterstrecke zum Schacht »Halle« geleitet. Mit dem Gebirgsschlag von 1996 und dem damit verbundenen Verbruch der östlichen Teile des Grubenfeldes Teutschenthal hatte sich die Wettersituation dort drastisch verschlechtert und machte die Neuauffahrung einer Verbindungsstrecke zum Grubenfeld Angersdorf zwingend notwendig. Die Auffahrung konnte aufgrund der Wettersituation nur vom Grubenfeld Angersdorf her über den Schacht »Halle« realisiert werden. Da dieser Schacht zuvor lediglich als Wetterschacht diente, mußte er zunächst saniert und umgerüstet werden. Dazu wurde der leer stehende Schacht gesäubert, Feuchtstellen im Ziegelmauerwerk und Tübbingausbau wurden verpreßt und vorhandener Spritzbetonausbau teilweise ersetzt. Das Füllort auf der 1. Sohle wurde aufgeweitet, mit Netzen gesichert und mit einer Kranbahn ausgerüstet. Direkt am Füllort wurden die untertägige Werkstatt sowie der Trafo-Raum für die Energieversorgung eingerichtet. Alle für den Streckenvortrieb benötigten Großgeräte wurden in zerlegtem Zustand über den noch leeren Schacht nach untertage gebracht und im Füllort mit Hilfe der Kranbahn wieder montiert. Nach Abschluß der Großgerätetransporte begann der Einbau einer neuen Seilfahrtsanlage in den Schacht »Halle«. Die Füllorte auf der Rasensohle und der 1. Sohle wurden komplett neu aufgebaut und dabei für einen zweitrümigen Fahrbetrieb (ein Trum für die reguläre Fahrung mit der mittleren Seilfahrtsanlage und ein zweites Trum für die Notfahrung mit dem Kübel) ausgelegt. Bedingt durch diese Arbeiten wurde auch der mehrfache Umbau der Seilscheibenverlagerung im Fördergerüst notwendig. Komplettiert wurde die Anlage durch den Einbau der notwendigen Sicherheits- und Signalanlagen.

Im Maschinenhaus wurde die vorhandene Fördermaschine an einen anderen Standort versetzt und wird jetzt für den Betrieb der Notfahrung verwendet. Die neue Seilfahrtsanlage wurde mit einer ebenfalls neuen SIEMAG Fördermaschine ausgestattet, die im sanierten Maschinenhaus aufgestellt wurde.

Signet Bergbau